Exkurs: Maßnahmen

1187804543 1Die Lärmkarten sind der Weg zu den Aktionsplänen, die nach der Umsetzung für die Betroffenen eine Lärmminderung bringen können. Dabei ist der größte Vorteil, dass das betrachtet wird, was bei den Betroffenen ankommt: die Immission. Bisher wurden die Lärmquellen, Emittenten, getrennt betrachtet, was nur bedingt geholfen hat. 
Um eine nachhaltige Wirkung zu erreichen, ist es notwendig, sich jeden Emissionsschwerpunkt speziell anzuschauen. Dabei wird es individuelle Lösungen geben. Bei der Anwendung des Gießkannenprinzips können die Maßnahmen nicht die optimale Wirkung, sprich Lärmminderung, entfalten. Besser ist es, jede einzelne Maßnahme intelligent anzuwenden um maximalen Nutzen für alle Seiten daraus ziehen zu können.

 

 

 

 

 

 

Kurzfristige Maßnahmen

  • Geschwindigkeitsreduktion 30 km/h-Schilder 
  • Fahrbahn von der Häuserfront wegbringen, eine Fahrbahn in der Mitte mit seitlicher Fahrradspur oder Mehrzweckspur
  • flüssiger Verkehr
  • andere Routen für „lauten“ Verkehr

Längerfristige Maßnahmen

  • Verkehrsvermeidung
  • Förderung ÖPNV (push- und pull-Methoden)
  • Erschwerung MIV (Parkraumbewirtschaftung, Maut, Plakette)
  • Nachtfahrverbote
  • Nachtflugverbote
  • Leisere Fahrzeuge
  • Straßenumbau, leiserer Belag
  • Schallschutzwände
  • Schallschutzfenster
  • Andere Anflugkurven der Flugzeuge beim Landeanflug

Sinnvoller sind immer primäre Maßnahmen, also Maßnahmen an der Quelle. Die beste Maßnahme ist die Verkehrsvermeidung.

"Beispiel für mögliche Maßnahmen und Instrumente der Lärmminderungsplanung", Vortrag von Antje Janßen, Planungsgruppe Nord, gehalten auf dem Workshop der GRÜNEN LIGA e.V. am 1. November 2007 in Leipzig 

"Mögliche Maßnahmen und Praxisbeispiele", Vortrag von Ulrich Möhler, Möhler & Partner, gehalten auf dem Workshop der GRÜNEN LIGA e.V. am 3. April 2008 in München

"Lärmaktionsplan und mögliche Maßnahmen", Vortrag von Dr.-Ing. Eckhart Heinrichs, LK Argus GmbH, gehalten auf dem Workshop der GRÜNEN LIGA e.V. am 4. Juli 2008 in Berlin

Synergie mit anderen Problemkreisen

  • Langsameres Fahren -> weniger Unfälle
  • Weniger MIV -> sinkende Luftschadstoffbelastung
  • Weniger Lärm -> weniger Stress -> weniger Krankenstand
  • Weniger Lärm -> besseres Umfeld -> höhere Mieten -> mehr Steuern für die Gemeinden
  • Fahrradspur auf der Fahrbahn -> sicheres Radfahren -> mehr Radfahrer*innen -> weniger Lärm

Eine Erfahrung aus Berlin zeigt, dass es 5 bis 7 Jahre dauert, bis es zur Umsetzung einer Maßnahme kommt, wenn nicht Mittel im Gemeindehaushalt dafür bereitgestellt werden.